Wohnstandort stärken und weiterentwickeln
Immer noch verliert Nossen jedes Jahr Einwohner, obwohl die Abwanderung schon seit Langem gestoppt ist, ja mittlerweile sogar ein leichter Netto-Zuzug verzeichnet werden kann. Trotzdem schrumpfen unsere Stadt und ihre Ortsteile. Die Ursache hierfür ist ein allgemeines Problem, mit dem der ländliche Raum zu kämpfen hat: der demografische Wandel. Kurzum: Jedes Jahr sterben mehr Menschen, als durch Geburt und Zuzug hinzukommen.
Nossen geht es auch in dieser Frage im Vergleich zu anderen Orten noch relativ gut. Der Bevölkerungsrückgang ist halbwegs moderat – jedoch stetig. Wollen wir dem Prozess etwas entgegensetzen, müssen wir als Wohnort für junge Familien noch attraktiver werden. Ein wichtiger Schlüssel hierfür ist die Verfügbarkeit erschlossenen und günstigen Baulands. Wohneigentum hält die Menschen am Ort, auch wenn sich ihre Arbeitsstelle einmal ändert. Ich unterstütze daher die Bestrebungen, neue Flächen für den Eigenheimbau zu erschließen. Dabei soll darauf geachtet werden, dass die zusätzliche Bodenversiegelung möglichst gering gehalten wird. Außerdem ist anzustreben, dass sich die Maßnahmen auf verschiedene Ortsteile erstrecken, um die Entwicklung des gesamten Gemeindegebiets sicherzustellen. Gerade in den ländlichen Ortsteilen ist allerdings eine Erhaltung der traditionellen Dorfkerne dem Neuausweis von Baugebieten vorzuziehen.
Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass in Nossen wertige Mietwohnungen zu günstigen Preisen verfügbar sind. Lobenswert sind die Entwicklungen auf dem Gelände der ehemaligen Puppenfabrik. Kritisch abzuwarten bleibt, zu welchen Preisen die dort entstehenden Wohnungen letztlich angemietet werden können. Die Stadt ist in der Pflicht, die Entwicklungen auf dem Mietmarkt zu verfolgen und gegebenenfalls durch eine Ausweitung der eigenen Angebote (seitens der WVG) einzugreifen.
Christian Bartusch Nossen Stadtrat Kreistag
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